Diesel ohne Bioanteil

Diesel ohne Bio-Anteil ist ein schwefelfreier Dieselkraftstoff der neuen nationalen Dieselkraftstoffnorm DIN EN 590 ohne Fame (Bio-Anteil), bei dem auf den gesetzlichen Bioquotenpflichtanteil verzichtet wird.

Diesel ist für alle Fahrzeuge mit Dieselmotor geeignet. Das enthaltene hochwirksame   Additivpaket hält u. a. die feinen Injektorbohrungen sauber und reinigt auch schon verschmutzte Injektoren. So wird langfristig für eine einwandfreie Einspritzung, die für eine effiziente, schadstoffarme und kraftvolle Verbrennung unabdingbar ist, gewährleistet. Die Kälteeigenschaften von  Diesel werden gemäß den Anforderungen der DIN EN 590 je nach Jahreszeit angepasst. Im Winterzeitraum von November bis März erlaubt   Diesel den Motorbetrieb bei Umgebungstemperaturen hinunter bis -20°C.

In der für Dieselkraftstoff in Europa geltenden Norm, der DIN EN 590, sind die qualitativen Mindestanforderungen für Dieselkraftstoff beschrieben. Entsprechend der geographischen Region und den Produktionsjahreszeiten werden in der DIN EN 590 auch        CFPP-Grenzwerte (Cold Filter Plugging Point) vorgegeben.

Man unterscheidet hier für Deutschland drei Qualitätsniveaus:

  • Die Sommerqualität (15.04.-30.09.) hat einen garantierten CFPP von höchstens 0°C.
  • Die Übergangsqualität Frühjahr und Herbst (01.03.-14.04. und 01.10.-15.11.) hat einen garantierten CFPP von höchsten -10°C
  • Die Winterqualität (16.11.-29.02.) hat einen garantierten CFPP von höchstens -20°C.

Winterdiesel ist ein Dieselkraftstoff, dem Additive zugemischt sind, die das Ausflocken von Paraffinen bei niedrigeren Temperaturen reduzieren. Ohne diese Zusätze bilden sich in den Kraftstoffleitungen Paraffinkristalle, die durch Verstopfen des Kraftstofffilters ein Durchfließen des Dieselkraftstoffs vom Tank zum Motor verhindern. Die Filtrierbarkeitsgrenze (engl.: Cold Filter Plugging Point, CFPP), bei dem ein Prüffilter unter definierten Bedingungen verstopft, ist im Winterdiesel gegenüber dem Sommerdiesel deutlich herabgesetzt.

Ein weiterer Grund für das Einfrieren des normalen Dieselkraftstoffs ist, dass dieser bis zu 8 Prozent Wasser aufnehmen kann, das dann im Winter gefriert. Viele Diesel-PKW sind mit einer Filter-Vorwärmung ausgestattet, die den Betrieb mit Winterdiesel über den CFPP angegebenen Temperaturwert hinaus sicherstellen.

Diesel im Winter

Nach Frostnächten im Winter für alle Autofahrer ein Schock: Das Dieselfahrzeug springt nicht an. Als Grund wird oft der Kraftstoff herangezogen, wie viele Kundenbeschwerden zeigen. Doch in aller Regel liegt es nicht am Dieselkraftstoff, dass das Auto nach kalten Nächten nicht anspringen will.

Über die Wintermonate zwischen Mitte November und Ende Februar, wird an allen Tankstellen auf die so genannte „Winterqualität“ umgestellt. Diese unterscheidet sich von der „Sommerqualität“, die zwischen Anfang März und Mitte November getankt wird, durch spezielle Kälteadditive, die dem Kraftstoff bereits bei der Herstellung in der Raffinerie zugesetzt werden.

Mögliche Gründe für Probleme bei der Kraftstoffzufuhr im Winter

Im Laufe des Jahres können sich im Kraftstofffilter des Fahrzeugs geringe Mengen an Wasser aus der Luftfeuchtigkeit sammeln (durch sog. „Tankatmung“). Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kristallisiert das Wasser des feuchten Filters zu Eis und verringert so seine Durchlässigkeit. Der Filter wird so eng, dass die Paraffinkristalle des Dieselkraftstoffs zurückgehalten werden und langsam den Filter zusetzen – womit die Kraftstoffzufuhr zum Motor verringert oder ganz unterbunden wird.

Übrigens kann, auch wenn die Außentemperatur bei Start des Fahrzeugs wärmer als -20° C ist, das Kraftstoffsystem eines Fahrzeugs über Nacht deutlich tiefer abgekühlt sein. Wurde das Fahrzeug ungünstig positioniert, z. B. an nicht windgeschützten Stellen, kann der Wind den Tank wesentlich weiter herunter kühlen als die Außentemperatur anzeigt.

Generell wird bei allen anderen Mineralölfirmen und an den Tankstellen ab dem 15. November eines Jahres Dieselkraftstoff in sog. Winterqualität angeboten. Dies wird durch die gesetzliche Norm DIN 516278 entsprechend vorgegeben. Durch einen entsprechenden Vorlauf wird sichergestellt, dass alle Tankstellen termingerecht (in der Regel deutlich früher) umgestellt sind.

Diesel ist im Winter ein ganz besonderer „Saft“

Falls sich im Tank eines Fahrzeugs noch wesentlich mehr als eine Restmenge an Sommer- oder Übergangsdiesel aus der Zeit vor dem 15. November befindet und nun Winterdiesel getankt wird, kann man davon ausgehen, dass der Kraftstoff in der Regel nicht „winterfest“ ist. Die sog. „Kältefiltrierbarkeit“ ist bei einer solchen Mischung deutlich schlechter als die, die für Diesel im Winterzeitraum garantiert wird. Die zugesicherte Kältefiltrierbarkeit bei Diesel in Winterqualität ist -20°C (die gesetzliche Vorgabe ist mindestens bis -20°C). Der Grund hierfür liegt in den ganz besonderen, natürlichen Eigenschaften von Dieselkraftstoff. Im Diesel sind so genannte Paraffine enthalten, die für die gute motorische Eignung dieses Kraftstoffes erforderlich sind. Leider haben sie die unangenehme Eigenschaft bei niedrigen Temperaturen (unterhalb von ca. 0°C) aus dem Kraftstoff auszufallen und bei ca. -7°C als Trübung sichtbar zu werden. Damit diese Paraffinflöckchen in der Kälte nicht den Kraftstofffilter im Fahrzeug verstopfen und ihn damit „stilllegen“, werden dem Winterdiesel u. a. spezielle Additive in der Raffinerie zugesetzt, die ihn bis unter -20°C filtrierbar halten. Diese Additive können zwar nicht verhindern, dass die Paraffinkristalle ausfallen – sie halten diese aber so klein, dass sie durch die Poren des Filters passen.

Diesel im Winter nie selbst etwas beimischen

Früher durfte dem Dieselkraftstoff bis zu 30 % Ottokraftstoff durch den Autofahrer im Fahrzeugtank zugegeben werden, um die Winterqualität des Diesels zu erhöhen. Doch die Motoren funktionieren mittlerweile völlig unterschiedlich: Anders als damals, wo die Reihen-Einspritzpumpen der Dieselmotoren noch über den Motorölkreislauf geschmiert wurden, muss heute in moderneren Motoren der Dieselkraftstoff diese Aufgabe übernehmen. Wird ihm Ottokraftstoff zugefügt (auch schon in kleinen Mengen), so verschlechtern sich seine Schmiereigenschaften und Kraftstoffpumpe und Einspritzventile könnten Schaden nehmen. In den meisten Fällen ist auch die Zumischung von Petroleum nicht mehr erlaubt. Im Zweifel sollte der Kunde seinen Fahrzeug-Hersteller um Auskunft bitten.

Um im Praxisbetrieb die Betriebssicherheit zu erhöhen, empfehlen wir Ihnen unbedingt, zusätzlich geprüfte Kälteschutzadditiv beizumischen, um damit die Filtrierbarkeitsgrenze noch extra herunterzusetzen. Besonders Restbestände von Sommer- oder Übergangsdiesel in Lager- bzw. Fahrzeugtanks beeinflussen die zugesagten Qualitäten des Winterdiesels negativ. Bitte beauftragen Sie unsere Mitarbeiter bereits bei der Dieselbestellung oder spätestens unseren Tankwagenfahrer bei der Anlieferung Kälteschutzadditiv dem Diesel beizumischen.

Tipps für einen sorgenfreien Winterbetrieb von Dieselfahrzeugen:

  • Vor der kalten Jahreszeit Kraftstoffanlage von Wasser befreien und ggf. den Kraftstofffilter austauschen.
  • Kunden, die über eine eigene Tankanlage verfügen, sollten sicherstellen, dass die Anlage einwandfreien Kraftstoff abgibt (d. h. frei von ungelöstem Wasser, frei von Verschmutzungen). In einigen Fällen können Mikroorganismen, die sich bei nicht sachkundiger Tankpflege explosionsartig vermehren können, die Ursache für Defekte im Kraftstoffsystem sein.
  • Vor dem Winter sollte die Leistungsfähigkeit der Starterbatterie überprüft werden.
  • Das Fahrzeug sollte, wenn möglich, in einer Garage geparkt werden. Da die meisten dies jedoch im Freien abstellen, sollten die Kunden darauf achten, nur an einer windgeschützten Stelle zu parken, um den sog. „Windchill“ zu vermeiden. Gerade die zusätzliche Auskühlung durch Wind (ist bis zu 5°C kälter als die eigentliche Außentemperatur) ist oft eine Ursache für morgendliche Startprobleme.
  • Sommer- und Winterqualität sollte, um die  zugesicherte Winterfestigkeit zu erreichen, möglichst nicht gemischt werden. Am besten fahren Kunden ihren Fahrzeugtank fast leer und tanken ab Mitte November Winterqualität.